Sommer, Sonne, du und mehr… Schenke dir Zeit zum Verweilen, lass die Wolken am Himmel vorbeiziehen, ruh dich aus im Nichtstun, suche deinen Kraftort auf. Die Sommerzeit bietet dir eine hervorragende Möglichkeit, dich einmal fallen zu lassen. Einfach so. Nichtstun, lümmeln und Löcher in den Himmel schauen… Loslassen, nichts erledigen sollen, nichts beweisen müssen, keine Gedanken kreiseln lassen und keinem Weckruf folgen. Nichtstun, einfach so. Weil es Zeit dafür ist. Tanken an einem bekannten oder unbekannten Kraftort: Ruhe, Erholung, Genuss, inneren Frieden, Freude. Wäre doch toll, wenn das so gelingen könnte.
Aber:
Das geht nicht, das kann ich nicht, das darf ich nicht und überhaupt gehört es sich nicht. Ich muss doch… Rechtfertigungsdruck entsteht. Dieses große Aber steht am Anfang vieler Gedankenkreisel, Selbstvorwürfe, Stimmen von außen und innen. Wenn du etwas tust, erntest du Verständnis und Akzeptanz. Vermeintlich musst du es dir erst „verdienen“, das Nichtstun und das Freisein. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ ist ein vielleicht auch dir bekanntes Sprichwort. Die Frage ist nur, wann ist denn die Arbeit beendet? Wann kannst du deinen Kraftort aufsuchen? Der Sommer kann ein guter Beginn sein, um eine Nische für deine Stille zu finden. Jetzt, wo die Tage lang sind und du vielleicht sogar ein paar freie Tage hast, bietet sich eine hervorragende Möglichkeit, den Kraftort des Nichtstuns in dir spürbar werden zu lassen.
5 Tipps fürs Nichtstun – Löcher in den Himmel schauen
1. Entdecke deinen Kraftort
Du hast vielleicht noch gar keine Vorstellung, wo dieser Ort sein soll: in dir der Raum, um dich welcher Ort, mit dir welcher Rahmen? Entdecken heißt, sich auf den Weg machen. Probieren, Experimentieren, versuchen, scheitern und neu beginnen. Gönne dir einen Platz, der dich einlädt, dein Herz erfreut, deinen Blick weit macht, dich entspannen lässt. Vielleicht ist es die Hängematte, das frisch gemähte Gras unter dir, ein Wohlfühlsessel, ein Yogakissen, … Sei kreativ und folge deinem Herzen zu dem Platz, zu dem es dich führt. Ein Symbol kann einen großen Wert haben, damit der „Raum des Kraftortes“ nicht immer neu eingerichtet oder neu gefunden werden muss: eine Blume, ein Foto, ein Spruch, eine Kerze kann dich z.B. einladen und auffordern, offensichtlich den Ruheplatz bei dir einzunehmen.
2. Schenke dir einen Hauch von Nichts
Du kannst loslassen, dich fallen lassen, um deiner eigenen Stimme mehr Raum zu verleihen. Lass deinen Körper ausruhen. Genieße die Geräusche von außen als ein vorbeiziehendes Wolkenmeer, das Platz für einen blauen Himmel macht. Komm an bei dir mit einem offenen Blick nach innen, zu dir, in dich. Spüre, wie sich deine Aufmerksamkeit immer mehr vom außen nach innen verlagert und damit freier wird, immer mehr und mehr.
3. Beobachte, was passiert
Wenn du Platz genommen hast, deinen äußeren und inneren Platz gefunden hast, traue dich einzutauchen in das Nichtstun und den Wunsch nach Stille in dir wie einen Strohhalm zu erfassen. Nimm dich mit deinen Gedanken und Emotionen wahr. Schalte ab vom Vielen um dich herum, vom Vielen in dir drin und suche die Stille in deiner Beobachtung und Betrachtung. Beachte es, aber bewerte es nicht. Lass es ganz einfach geschehen. Das, was sich zeigt, ist genau in dem Moment dran und richtig und ok.
4. Freue dich am Moment
Alles, was dich belastet, stört, darf wohlwollend verweilen. Du kannst beim Durchatmen immer mehr loslassen, zurücklassen, frei geben. Du kannst Begegnung erhalten mit dir selbst, weil zu deine Seele baumeln lässt, zur Ruhe kommst, Muse sich breit machen kann in dir. Von innen her kannst du dir ein Lächeln schenken, das nur dir allein gilt, ein Geschenk nur für dich, an dich, mit dir. Du öffnest dich sozusagen für Wellness der Seele und erneuerst den Augenblick, an dem du dich freuen kannst.
5. Staune über das Neue
Vielleicht hast du nun schon deiner Sehnsucht nach innerer Freiheit und Kraft mit den Minuten des Nichtstuns am Kraftort erahnt, wie befreiend und subtil verändernd schön dieses Aufbrechen in die Gelassenheit des Nichts sein kann. Verweile noch einen Augenblick in dem Staunen über das Erahnen des Stille-, Ruhe-, Vertrauensortes, der dich tragen kann. Stauen wie ein kleines Kind, mit offenem Blick und offener Haltung lässt dich noch einen Moment länger verweilen in deinem Ort deiner Kraftquelle. Genieße es, koste es! Müßiggang ist der Anfang einer Gelassenheit, den Kraftort nicht nur hin und wieder, oder nur im Sommer, sondern immer öfter und regelmäßig aufzusuchen, um dem Nichtstun einen festen Platz in deinem Leben zu sichern. Früher war der Müßggang ein Privileg des Adels. Sei dankbar und froh, dass du ihm heute einfach so nachgehen kannst und damit Zugang erhältst, um neue Löcher in den Sommerhimmel zu schauen. Lass los, was dich festhält. Verbinde dich, wieder oder wieder neu mit dir und dem, was dir wirklich Kraft verleiht – und Flügel. Gern unterstütze ich dich auf deinem Weg zu dir selbst, dem Nichtstun, deinem Kraftort.