Du schaffst das! Du wirst Erster! Deine Idee ist die Beste! Sei zielstrebig, etabliere Dich, beiss Dich durch, dann wirst Du erfolgreich. Gemeinsam statt einsam?
Im Gespräch mit einer ehemalig hochrangigen Leistungssportlerin und ihren Erfahrungen mit dem ersten Platz wurde mir das Thema einsam sehr deutlich vor Augen geführt. Ähnlich ergeht es vielen Menschen, die im Rampenlicht stehen, Menschen am Rand der Gesellschaft, den Führungskräften, die an der Spitze agieren, Frauen, Kinder, Jugendliche, Männer, die sensibel, anders als der Mainstream sind: oft einsam, statt gemeinsam.
Wie geht es Dir, wenn Du das Wort einsam hörst oder liest?
Betrifft Dich das?
Wenn ja, wo und wodurch?
Vielleicht kannst Du ein Lied davon singen, vielleicht beschleicht es Dich nur ab und zu und vielleicht erahnst Du, dass es mit mir, mit Dir, mit allen zu tun hat?
Einsamkeit ist auch in einer Gruppe, inmitten der Zugehörigkeit zu einem Team, in einer Schulklasse, in einer Familie, unter Freunden möglich? Individualisierung in unserer Gesellschaft, Zwänge, die uns zum einsamen Erfolg trimmen, die strikte Trennung zwischen Mensch und Natur, die Objektbetrachtung von Mensch, Tier und Welt… machen schneller einsam, als uns lieb ist. Hinter goldenen Vorhängen und wunderbaren Auslagen, hinter Selfies und am Campus, unter Partymeilen und im Urlaub, im Reihenhaus und im etablierten Unternehmen zeigen trennende Vorstellungen ihre Wirkung.
In differenzierter, gut getarnter Weise entsteht nicht selten so ein komisches, mulmiges Gefühl von ausgegrenzt sein, nicht dazu zu gehören. Das kann traurig stimmen oder ärgerlich, wütend.
Wir haben das Gemeinsam verlernt bei den vielen Aufgaben und Erledigungen, beim Durchsetzen und erfolgreich sein, beim Siegen und in der Effektivität. Genau da zieht sie sich zurück, die Wahrnehmungskraft des gemeinsam statt einsam. Die scheinbare Trennung zwischen Dir und anderen Menschen, Deiner Umgebung, der Natur hinterlässt Dir ein individuelles Gefühl von einsam. Dieser Prozess ist wie ein Kreislauf, der gern wieder eine neue Bahn zieht, je mehr Du Dich anstrengst, etwas dagegen zu unternehmen. Wir wollen immer mehr von uns und haben uns dabei verloren. Wir sind ver – rückt und fühlen dadurch Isolation. Häufig sind wir uns selbst nicht genug und suchen nach einer raschen Lösung, und das in einer komplexen Welt, in der es keine einfachen Antworten gibt. Zudem haben wir uns an die Wahrheit der offensichtlichen Fakten gewöhnt, dass wir dem Blickwinkel miteinander stehender Beziehungen misstrauen.
Drei Tipps,
die Dich unterstützen und den Weg erleichtern können, wenn es auch keine Pauschalrezepte und fertige Lösungen gibt:
• Entdecke die Kraft, die aus dem Moment des Augenblicks entsteht und Dir helfen kann, Prozesse hin zu gemeinsam zu aktivieren.
• Pflege die Beziehung zu Deiner Wahrnehmungshaltung, die eine Ästhetik freilegt, die Potenzial bereithält.
• Suche Dir einen Beziehungsverbündeten, der mit Dir einen Raum zur Neuentdeckung ermöglicht.
Durch Kultivierung von Verständnisraum für Verbindungspraktiken schaffst Du Zugang zu Deinem Potenzial, das nicht nur Dein einsam Eigenes ist, sondern Fülle von Unbekanntem, Unentdecktem.
Magst Du Deine Aufmerksamkeit und Achttsamkeit auf eine Beziehungskultur lenken?
So kann sich etwas vom einsam im goldenen Käfig verändern. Dabei lernst Du Dich in der Auseinandersetzung mit Deiner Persönlichkeit als ursprünglich verbundenes Wesen – ganz Mensch – neu oder wieder neu kennen und spüren. Da kann etwas entstehen und sich zeigen.
Übrigens:
Im Aktivierungs -Gestaltungs- Wirkraum gehe ich als Umsetzungsbegleiterin gern mit Dir Schritte gemeinsam statt einsam für eine Qualität und Fülle, in der Du leben und arbeiten willst.