Ständig ärgerlich über den unzuverlässigen Kollegen, wieder mal zurückhaltend, obwohl du jetzt deine Meinung sagen müsstest, täglich genervt, weil der Partner dich mit der ganzen Arbeit allein lässt, unzufrieden wegen der immer wieder launischen Tochter… Und da taucht sie auf, deine Schleife, die wiederholt. Das persönliche Muster, das mit deiner Bequem- oder Wohlfühlzone verbunden ist. Was nicht heißt, dass es sich wirklich bequem für dich anfühlt, gewohnt, vertraut, typisch du. Dem Körper raubt es die wenigste Energie, wenn du einfach im „Automatismus“ handelst. Na, eben so, wie du es gewöhnt bist, wie du es kennst, wie es am spontansten und einfachsten ist. Es ist ja schließlich keine Zeit, um andere Wege zu gehen, zu anstrengend, weil der Versuch immer wieder scheitert, Wiederholung unumgänglich, weil neue Wege zu kraftaufwändig sind. Und außerdem machst du dir dann Gedanken, was die anderen denken. Wie es wohl ankommt, wenn du plötzlich anders reagierst oder du von der Reaktion auf dein Gegenüber in die bewusste Aktion gehst.
Kennst du deine Wiederholungsschleife?
Wiederholungsschleifen sind so herrlich eingefahrene Muster, Schleifen, die wie von allein ziehen. Schließlich haben sie dich in einer bestimmten Situation gut durchs Leben manövriert. Da waren sie notwendig, haben Not abgewendet. Ungünstig ist nur, wenn du nicht mehr davon loskommst und deine Wiederholungsschleife zur Dauerschleife wird, immer und immer wieder und du keinen Ausweg daraus findest, wenn sie dir im Jetzt gar nicht mehr dient. So läuft es eben bei den Unternehmern, so ticken halt die Meiers und Schulzes schon immer, so müssen wir uns hier darstellen, so trumpfen Diese immer mit Ihrem Wissen auf, und so tickst du eben nun mal schon von jeher: einmal Choleriker, immer Choleriker… Wiederholungsschleife – auch bei dir? Vielleicht mit ganz anderen Themen, vielleicht versteckt und subtil. Definitiv aber behindernd im Moment der aktuellen Situation. Weil du andockst an die Vorstellung, wie es sein müsste, schon immer war, der andere sich verhalten sollte und die Welt sowieso ist. Wusch! Und schon bist du mittendrin in deiner Wiederholungsschleife. In deiner ständigen Lästerei, in deinem Unmut, in deiner dauernden Verzagtheit, in deiner Sorge. Weg von Leichtigkeit, weg von Freude und Standing, einfach drin in der wiederkehrenden automatisch dir leichten Weise, auf dich selbst, auf andere und das Leben zu reagieren.
Wie entlarvst du, was da bei dir vorgeht?
Scheuklappen ab und ehrlich schauen und reflektieren ist ein nicht immer angenehmer und fordernder erster Schritt. Du kommst dahin, wenn du ganz in Ruhe und mit Achtsamkeit auf dich schaust. Wiederholungsschleifen sind gut getarnt, werden schön geredet, gerechtfertigt und tapfer mit einem Deckmantel des Schweigens und der Schönfärberei überzogen. So ist dieser klare Fokus nicht immer allein zu aktivieren. Die blinden Flecken sind gut versteckt und geschützt. Die Gesellschaft mit ihren Anforderungen und eigenen Wiederholungsschleifen der Historie leisten meist einen wenig unterstützenden Beitrag zu deiner Entlarvung. Das musst du schon selbst übernehmen oder in Kontakt mit einer Person deines Vertrauens treten.
Wodurch kannst du der Falle entkommen?
Wiederholungsschleifen sind Wiederholungstäter, keine Eintagsfliegen und dadurch auch in deiner Sprache sowie deiner Körpersprache mit den Signalen der statischen Wiederholung verknüpft. Deshalb brauchst du Zeit, Muße und natürlich erst einmal eine grundsätzliche Einstellung zur Änderung. Ja, und dann einen eisernen Willen. Das ist anstrengend und erschöpft dich im Anspruch des Alltags rasch. Leider bleibt eben und wiederholt gerade wegen der Anstrengung der Weg aus der Wiederholungsschleife oft erfolglos. Deine inneren Antreiber werden eher verstärkt, wenn du mit Macht entkommen willst.
Raus aus der Wiederholungsschleife…
Deshalb ist der aktive, kraftvolle, aber liebevolle Blick auf und in dich der Weg aus der Falle der Wiederholungsschleife. Dein Wertgefühl für dich selbst ist ein Schlüssel. Dein persönlich individueller Weg der Annahme und der grundsätzlichen Akzeptanz zuerst wichtig und förderlicher als du glaubst. Das heißt: nicht, in den „Na siehst du, so ist es eben, so bin ich halt, so war es schon immer“ zu verfallen, sondern, Annahme als achtsamen Weg zu dir selbst zu entdecken und zu forcieren. Hast du Lust, dich mehr darauf einzulassen? Weil es dich stärkt, situationsgerechter zu denken und zu handeln. Die Steine ohne große Kraftanstrengung aus dem Weg zu räumen, wird nach dem ersten Schritt des Mutes immer selbstverständlicher, immer natürlicher, immer leichter. Nach dem Fallen, Blut wegwischen, Krone richten und aufrecht weitergehen machen uns die Kinder vor. Du kannst das auch mit 30, 50 oder 70 Jahren… Gern bin ich dir Begleiter und Unterstützung, damit deine Schleifen nicht Wiederholungsschleife, sondern Lebendigkeitsschleifen sind – Lebensfreude und Präsenz.