Ohne deinen Körper, die Wahrnehmung deiner Sinne gibt es keine bewusste Wahrnehmung der Welt um dich herum. Deine Kraft und Lebensfreude wird bestärkt durch die Wahrnehmung des Angenommenseins und des Zugehörigkeitsgefühls.
Bewusstseinswandel vollzieht sich hinter dem Begehren nach Sinn.
Nachdem wir uns im Denkanstoß des letzten Monats mit den Wurzeln beschäftigt haben, darf dein Blick diesen Monat auf die Reife und die Früchte achten.
Es ist Erntezeit. Und du kannst dich fragen:
Was ist bei mir gewachsen?
Vielleicht hast du dir diese Frage noch nie gestellt, weil keine Zeit dafür scheint, weil das Wachstum nur bei anderen sichtbar wird, weil du es gar nicht spüren kannst…
Der Maßstab unserer Lebenszufriedenheit ist häufig das „Gelingen“, also die zufriedenstellende Arbeit, die besondere Freizeit und das abwechslungsreiche, gesunde Essen, die harmonische Familiensituation, die erhaltene Freundschaft… und vieles mehr. Aber oft nagt trotzdem die Frage etwas außerhalb dessen, was ich gerade habe und erlebe.
Wenn du dir Raum für die Frage des Wachsens in dir nimmst, kommst du an der Wahrnehmung deiner Person, deines Körpers nicht vorbei. Dein Körper ist die Kontaktfläche zwischen dir und deiner Umwelt, durch die du dich angenommen und verbunden fühlen kannst. Die Resonanzerfahrung mit dir selbst wird durch weniger Berührung, weniger Kontakt im außen, auch dadurch im inneren Kontakt schneller vernachlässigt. Und so fehlt spürbar die Erlebbarkeit dessen, was in dir selbst gewachsen ist. In dem Spruch: „Ich fühle mich wohl in meiner Haut“ kannst du diese Wahrnehmungsform sicher gut nachvollziehen und das Erspüren einer neuen Begegnung mit dir selbst veranlassen. Atmung, Bodenkontakt und Raumpräsenz sind neben Sättigungsgefühl oder Pulsschlag ein paar wesentliche Bausteine deiner Körperzugehörigkeit und dessen Achtsamkeit. Da wird es dir klarer, dass Wahrnehmung Handlungsspielraum fördert, für einen Wandel deiner Bewusstheit in dir sorgen und diesen sogar beschleunigen kann, und das alles ganz ohne Anhebung des Tempos. Es macht dich friedvoller und sinnerfüllter. Du wirst aufmerksam für deinen inneren wachsamen Selbstbezug fernab von Leistungs- und Gelingens Zwang.
Was ist bei mir reif zur Ernte?
Ähnlich der Situation, als die Erntehelfer letztes Jahr Corona bedingt nicht einreisen konnten und die Ernte auf den Feldern zu verfaulen drohte, fragtest du dich vielleicht auch, ob es nicht nachlässig ist, wertvolle Zeit und wertvolles Gut verstreichen zu lassen. Symbolisch kannst du dich so fragen, wo und an welcher Stelle es bei dir höchste Zeit ist, zu ernten, also wahrzunehmen, was unbeachtet, unbearbeitet und vielleicht sogar schon überreif ist und ohne Ernte ungenießbar wird.
Es gibt eine Zeit zu sähen und eine zu ernten. Und diese wird nicht davon bestimmt, wann du gerade Zeit und Lust hast, sondern, wann Zeit zur Entscheidung ist, nämlich bevor Erschöpfung und Sorge sich zu breit machen können und die schönen Früchte wie: Freude, Dankbarkeit, liebevolle Wertschätzung, Zufriedenheit… abfallen.
Dein Bewusstseinswandel vollzieht sich mit Wahrnehmung deiner Reifezeit und macht kraftvoller und sicherer. Denn du hast Früchte im Vorrat für schwierige Zeiten im Lebens Gepäck.
Welche Früchte gehören zu mir?
Pflücke die Früchte vom eigenen Baum! Dinge, die dir gehören, solltest du nicht übersehen. Deine eigenen Ressourcen erkennen und anzapfen, wird dir die Dimension deiner Erntemöglichkeit erst einmal klar machen. Die Vielfalt, der Umfang, die Fülle zeigen sich nicht nur in der Quantität, sondern auch in der Qualität. Zeit zum Genuss von Stärken, vom Gefühl des Gebrauchtseins, vom: es ist ok und gut, so wie es ist, vom Verschmelzen der Besonderheit mit der Einfachheit.
Dies alles, und noch viel mehr, macht dich aus, so dass du dich über fremde Früchte einfach mitfreuen kannst. Das Teilen von Erfahrungen und das Teilen von Früchten macht das Leben besonders wertvoll. Es ist ein Vorgeschmack auf den Bewusstseinswandel, der den Blick erst intensiv auf dich lenkt und dann damit die Wahrnehmung deines Körpers in eine Wahrnehmung des großen Ganzen münden lässt.
4 Tipps zum Bewusstseinswandel durch Wahrnehmung:
- Beginne mit einer Wahrnehmungsvielfalt! Durch Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Fühlen wirst du flexibel und aufmerksam!
- Gestalte deine Ernte selbst! Es gibt kein Generalkonzept für Betrachtung, sondern nur deine ganz individuelle Sicht und deinen Rhythmus!
- Erfreue dich an Vielfalt! Bestimmung deiner Gestaltungsform übernimmst du selbst, wenn du dich in deiner Ganzheit wahrnimmst!
- Tausche dich über Wahrnehmung aus mit anderen! Dein Horizont wird größer und bereichernder!
Dein Dasein und dein bewusstes Leben und Spüren, nicht nur Handeln und Reagieren, wird intensiver und voller, wenn du dich auf Wandel durch Wahrnehmung einlässt.
Gern zeige ich dir Wege, wie du mehr Kraft und Balance dabei behältst. Ich freue mich, mit dir den Wandel helfen zu gestalten. Sprich mich an!